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Künstler: Brodequin Album: Methods of execution Erscheinungsjahr: 2005 Anspieltipp: Gesamtkunstwerk Autor: Markus Du verspeist allmorgendlich ein Dutzend rostige Nägel? Du besorgst dir lieber drei ausgewachsene Rottweiler anstatt dich mit einem possierlichen Hündchen anzufreunden? Du findest Erfüllung darin, die Trommelfelle deiner verhassten Nachbarn mit einem Presslufthammer zu bearbeiten? Außerdem scherst du dich einen Dreck darum, dass dir dein Psychologe eine ausgewachsene Schizophrenie verbunden mit gelegentlichen Aggressionsattacken diagnostiziert hat? Solltest du alle dieser Fragen mit einem klaren und entschiedenen ja beantwortet haben, so darfst du dich zu den wenigen Auserwählten zählen, die Brodequins neueste Wuchtbrumme „Methods of excecution“ durchstehen werden, ohne bleibende Hörschäden oder einen mentalen Kollaps davonzutragen. Bereits mit ihren beiden ersten Veröffentlichungen namentlich „Instruments of torture“ und „Festival of death“ verstand es das wahnsinnige Trio aus den Vereinigten Staaten selbst eingefleischten Hartwurstfanatikern das Fürchten zu lehren. Anno 2005 holen sie nun abermals zum alles vernichtenden Rundumschlag aus, wobei sich gegenüber den Vorgängern nicht wirklich viel geändert hat. Brodequin holzen, prügeln und rülpsen sich noch immer in grotesker Manier durch die 11 Songs, legen weder viel Wert auf Abwechslungsreichtum noch auf Melodien, sondern reihen eine schier unendliche Anzahl von Riffs aneinander und kombinieren diese mit den wahrhaft unmenschlichen Vocals von Frontgrunzer Jamie Bailey. Tatsächlich ist „Methods of execution“ sogar ein ganz und gar monotones Werk geworden, dass seine Faszination in der bloßen Zuschaustellung roher Gewalt begründet. Passend zur megafiesen Musik handeln die Texte von mittelalterlichen Folterinstrumenten bzw. -methoden in allen nur erdenklichen Variationen. Dazu gibt es eine Produktion, die eigentlich jeder Beschreibung spotten würde, wenn sie die dargebotenen Hasstriaden nicht derart passend in Szene zu setzen imstande wäre. Geringfügige Unterschiede sind in erster Linie durch den Wechsel im Line-Up der Chaotentruppe auszumachen, denn Brodequins ehemaliger Drummer Chad Walls verdrischt auf „Methods of execution“ nicht länger die Eisen und wurde durch Jon Engman ersetzt. Letzterer ist zwar nicht ganz in den Geschwindigkeitsregionen seines Vorgängers beheimatet, darf aber trotzdem zur absoluten Speerspitze seiner Zunft gezählt werden. Des Weiteren hat man sich bezüglich des Drumsounds deutlich verbessern können, zumal dieser einfacher fetter als auf den älteren Veröffentlichungen der Band aus den Boxen prescht. Es ist müßig darüber zu philosophieren, ob das knapp 33minütige Drittwerk der Amerikaner nun als ihr bestes gehandelt werden sollte, in jedem Fall aber darf sich jeder Hobbyschlächter „Methods of execution“ auf seinen Einkaufszettel schreiben. Alle anderen werden nach dem Konsum dieser völlig kranken Scheibe wohl ernsthaft am Geisteszustand der drei Obersickos zweifeln. Nur für Draufgänger und Satansbraten, nicht für Warmduscher und Weicheier!
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